In Deutschland leben mindestens 19.000 gehörlose Menschen im Lebensalter von 20 bis 65 Jahren, die nicht über beruflich verwertbare Schriftsprachkompetenz verfügen. Dies hat wesentliche nachteilige Wirkungen auf die Chancen der Teilhabe am Arbeitsleben. Diese fehlende Qualifikation wird mit zunehmenderBedeutung neuer Medien ein immer schwerwiegenderes Defizit. Berufliche Kommunikation basiert immer stärker auf Medien und Techniken, die Schriftsprachkompetenz voraussetzen.
Ein vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) gefördertes Projekt (2014-2017) entwickelte und erprobte eine neue Methode des Schriftsprachunterrichts für gehörlose Menschen, die auf kontrastivem Unterricht und dem Einsatz einer speziellen „GebärdenSchrift“ beruht. Die Unterrichtsmethode wird umfassend mit eigens dafür vom Projekt entwickelten EDV-Modulen und Unterrichtsmaterialien unterstützt. Der Unterricht von gehörlosen Trainern wird an den Modellstandorten Kiel, Dortmund, Cottbus und Chemnitz sowie in Hamburg angeboten.
Ziel des Projekts ist es, die Schriftsprachkenntnisse gehörloser Menschen zu erweitern, um qualifizierte Berufe ausüben zu können, die Verständigung am Arbeitsplatz zu erleichtern und die Chancen für den Berufseinstieg zu erhöhen.
Der nachhaltige Erfolg des Projektes wird sichergestellt über
- Weiterbetrieb der Projektseite www.delegs.de durch die Workplace Solutions WPS GmbH
- Einbindung des Schriftsprachunterrichts in das Regelangebot der Fortbildungsakademie der Wirtschaft (FAW) für gehörlose Menschen, insbesondere auch für arbeitslose Gehörlose (www.faw.de)
- ein regionales Projekt „Lesen und Schreiben stärken – Berufliche Chancen verbessern – Schriftspracherwerb – Ein Projekt für gehörlose Menschen im Land Brandenburg“ vom 01.10.2017 bis 30.9.2019 (Fortbildungsakademie der Wirtschaft (FAW) gemeinnützige Gesellschaft mbH, Akademie Cottbus gefördert vom Integrationsamt Cottbus)
Wichtige Ergebnisse der Entwicklungsarbeit des Projektes werden auf der Homepage www.delegs.de zur Verfügung gestellt.
Dieses Rundschreiben als PDF herunterladen:
AGSVB Rundschreiben 01/2018